Generalstab der Luftwaffe / Generalnachrichtenführer
Geschichte des Bestandsbildners Die Gruppe Nachrichtenverbindungswesen (NVW) beim ehemaligen Luftkommandoamt blieb nach dessen Umbenennung in "Generalstab der Luftwaffe" ein Bestandteil des Generalstabs. Als am 3.6.1937 der Generalstab neu in Abteilungen gegliedert wurde, wurde das Nachrichtenverbindungswesen die 7. Abteilung. Am 1.2.1938 wurde die Abteilung "Chef Nachrichtenverbindungswesen" unter dem Chef des Generalstabs der Luftwaffe geschaffen. Sie war für Ausbildung und Einsatz der Nachrichtentruppe sowie den Betrieb der Nachrichtenverbindungen der Luftwaffe verantwortlich. Zu ihrem Aufgbenbereich gehörte auch Flugsicherung und -meldewesen, Funknavigation, -aufklärung und -meßbeobachtung. Am 1.2.1939 wurde der Chef NVW dem Staatssekretär der Luftfahrt und Generalinspekteur der Luftwaffe unmittelbar unterstellt, wurde aber später wieder in den Generalstab eingegliedert. 1944 wurde er in "Generalnachrichtenführer" umbenannt. Geschichte des Bestandsbildners Am 12. April 1944 wurde die Dienststelle Chef des Nachrichtenverbindungswesen (Chef NVW) in Generalnachrichtenführer der Luftwaffe (GenNafü) umbenannt und umorganisiert. Aufgrund von häufigen Inspektionsreisen des Chef NVW forderten der Wehrmachtnachrichtenführer und der Chef des Generalstabes der Luftwaffe einen ständigen Vertreter des Luftnachrichtenchefs. Dieses neu aufgestellte Amt wurde von General Martini bekleidet. Er war dem Reichsminister der Luftfahrt (RdL) und dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe (ObdL) unterstellt. Fachlich und einsatzmäßig unterstand er dem Chef des Generalstabes der Luftwaffe . Seine Dienststellung war die eines Kommandierenden Generals der Luftwaffe. Zu seiner Entlastung wurden ihm der Chef des Stabes und der Chef der Luftnachrichteninspektion (ChefdLnInsp) unterstellt. Bis zu ihrer Umwandlung und Umbenennung gliederte sich die Dienststelle Chef NVW in drei Abteilungen. Die 1. Abteilung war die Nachrichten-Zentralabteilung, zuständig für Nachrichtenverbindungen und für die Luftnachrichtentruppe und -inspektion. Das Drahtnachrichtenwesen und der Flugmeldedienst fielen in den Aufgabenbereich der 2. Abteilung. Schließlich war die 3. Abteilung für das Funkwesen sowie den Flugsicherungs- und Funk-Horchdienst zuständig. Alle drei Abteilungen waren nochmals in weitere Gruppen oder Referate untergliedert. Die Aufgaben des GenNafü gliedern sich in drei Bereiche. Erstens war er für die Organisation verantwortlich. Darunter fielen u. a. der Einsatz der Luftnachrichtentruppe oder der Betrieb und die Instandhaltung der gesamten Nachrichtenverbindung der Luftwaffe. Zweitens hatte er die Ausbildung der Luftnachrichtentruppe und der Lehrkräfte für das Truppennachrichtenpersonal zu gewährleisten. Drittens übernahm er Aufgaben im Auftrag des Chefs des Generalstabes für den Chef der Technischen Luftrüstung (Chef TLR) im taktisch-technischem Bereich. So regelte er z.B. die Durchführung der Truppenerprobung oder die Einführung von neuem Gerät. Zudem wirkte er in Zusammenarbeit mit dem Generalquartiermeister (GenQu) und dem Chef TLR in der Organisation und Ausrüstung der Luftnachrichtentruppen und Flugzeuge mit. Zusätzlich war er im Benehmen mit dem GenQu, dem Chef der Luftwaffe und dem Luftwaffenpersonalamt für die Personalsteuerung der Luftnachrichtentruppen zuständig. Die Steuerung des Einsatzes und der Betrieb von Nachrichtenverbindungen der Luftnachrichtentruppe wurde von Oberst Morgenstern, dem Chef des Stabes, durchgeführt. Ihm waren die 1., 2. und 3. Abteilung unterstellt. Die 1. Abteilung steuerte den Einsatz der Luftnachrichtentruppe. Die Nachrichtennetze der Luftwaffe wurden von der 2. Abteilung betrieben. Außerdem machte sie Vorschläge für deren Neugestaltung und Erweiterung. Schließlich regelte die 3. Abteilung den Einsatz der Funkaufklärungseinheiten der Luftwaffe. Generalmajor Gosewich, der ChefdLnInsp, dem seit Januar 1944 der Funkmessinspizient, der Nachrichtengeräteinspizient und die Luftnachrichten-Ausbau-Inspizienten Ost und West untergestellt waren, war für den Einsatz und Betrieb der Luftnachrichtentruppe beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe im vorgeschobenen Führungszug "Robinson" verantwortlich. Er leitete die 4., 5. und 6. Abteilung des GenNafü. Die 4. Abteilung wirkte bei der Organisation, der Personalsteuerung und der Ausbildung der Luftnachrichtentruppe mit. Während die 5. Abteilung Einfluss auf die Entwicklung, Fertigung und Verteilung von Nachrichtengerät (mit Außnahme des Funkmess- und Bordfunkgerätes) nahm, beeinflusste die 6. Abteilung lediglich die Entwicklung, Fertigung und Verteilung des Funkmessgerätes. Am 15. Januar 1945 wird eine weitere Abteilung Chef Hochfrequenz der Luftwaffe unter Oberst Knemeyer errichtet und unmittelbar dem GenNafü unterstellt. Ihm oblag die fachliche Aufsicht der 5. und 6. Abteilung des ChefdLnInsp. Gemeinsam mit dem Chef TLR, den Waffengeneralen, dem Luftwaffenführungsstab Ia/T und der 6. Abteilung des Generalstabes bearbeitete er die Entwicklungs- und Rüstungsforderungen der Luftwaffe auf dem gesamten Hochfrequenz- bzw. Funkmess(Radar)-Gebiet. Gliederung der Dienststelle Generalnachrichtenführer (Martini) am 18.04.1944: 1. Der Chef des Stabes (Einsatz): a)1. (Einsatz-)Abt. mit: Gruppe I (Truppeneinsatz) (bisher 1/I) Gruppe II (Flugsicherung) (bisher 3/V) Gruppe III (Flugmeldedienst) (bisher 4/IV) selbständiges Referat IV (V.O.K.M.) (bisher 1/V). a)2. (Nachr.Betr.-)Abt. in bisheriger Gliederung jedoch ohne bisherige Gruppe IV (Drahtnachr.Gerät) und zusätzlich mit bisheriger Gruppe 3/IV (Funkbetrieb). a)3. (Funkaufklärungs-)Abt. (bisherige 5. Abt.). 1.Der Chef der Ln.Inspektion: a)4. (Ausbildungs- u. Organisations-)Abt. (bisherige 1. Abt.) b)5. (Nachr.Gerät-)Abt. (bisherige 3. Abt.) jedoch ohne bisherige Gruppe 3/IV (Funkbetrieb), ohne Gruppe 3/V (Flugsicherung) und zusätzlich mit bisheriger Gruppe 2/IV (Drahtnachr.Gerät). a)6. (Funkmessgerät-)Abt. (bisherige 4. Abt.) jedoch ohne bisherige Gruppe 4/IV (Flugmeldedienst). a)Nachrichtengerät-Inspizient, Funkmess-Inspizient, Ln.Ausbau-Inspizient Ost, Ln.Ausbau-Inspizient West. Quelle: BArch RL 2-V/107 Bestandsbeschreibung Der Schriftgutbestand enthält die Kriegstagebücher Nr. 2 und 3 mit 21 Anlagebänden des Generalnachrichtenführers von Juni 1944 bis März 1945. Darüber liegen die Anlagebände zum Kriegstagebuch des Chefs des Nachrichtenverbindungswesens von Januar bis Dezember 1942 vor. Ferner sind Übersichten, Gliederungen und Stellenbesetzungen der Luftnachrichtentruppen (1944-1945) enthalten. Ebenso hervorzuheben die zahlreichen Unterlagen über nachrichtentechnische Verfahren und Erkenntnisse sowie die nachrichtentechnische Zusammenarbeit mit Heer und Kriegsmarine. Vorarchivische Ordnung Das überlieferte Archivgut stammt aus Aktenrückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamts, von wo es 1968 an das Militärarchiv abgegeben wurde. Zitierweise BArch RL 2-V/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-rl_2_v
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer