Reichsschatzministerium
Geschichte des Bestandsbildners Das Reichsschatzministerium wurde 1919 (RGBl. S. 327) in der Nachfolge des Reichsschatzamtes parallel zum Reichsfinanzministerium als oberste Reichsbehörde für das Reichsvermögen und die Reichsbauverwaltung (soweit nicht beim Reichsverkehrs- oder Reichspostministerium) gebildet. Es war zuständig für die Verwaltung der reichseigenen Gebäude und Grundstücke (einschließlich Heer und Marine), für die finanzielle Beaufsichtigung der wirtschaftlichen Kriegs- und Übergangsorganisationen, für die Verwertung von Heeres-, Marine- und anderen reichseigenen Gütern sowie für die Versorgung von Heer und Marine. Ausführende Behörden des Reichsschatzministeriums waren die Reichsschatzabteilungen der Landesfinanzämter mit den Reichsvermögensämtern und Reichsvermögensstellen, Reichsverpflegungsämter und Remonteämter. Im März 1923 (RGBl. I, S. 233) wurde das RSM aufgelöst. Dabei wurden zum Teil ganze Abteilungen anderen Reichsministerien angegliedert. Zum Reichsfinanzministerium bzw. der ihm nachgeordnetetn Restverwaltung für Reichsaufgaben gingen sämtliche Arbeitsgebiete der Liegenschafts-, Bau- und Abwicklungsabteilung sowie die Wahrnehmung der Rechte des Reichs als Aktionär der Verinigten Industrieunternehmungen AG (VIAG) über. Die Reichsvermögensverwaltung für die besetzten rheinischen Gebiete wurde dem Reichsministerium des Innern (später dem Reichsministerium für die besetzten Gebiete) übertragen. Die Aufgaben auf dem Gebiet der Elektrowirtschaft und andere wirtschaftliche Abwicklungsaufgaben übernahm das Reichswirtschaftsministerium. Geschichte des Bestandsbildners Bestandsgeschichte Nach Auflösung des Reichsschatzministeriums wurden die Akten zum Teil direkt, zum Teil über Nachfolgebehörden (v. a. Reichsfinanzministerium und Restverwaltung für Reichsaufgaben) dem Reichsarchiv übergeben. Nach kriegsbedingter Auslagerung gelangte der Bestand annähernd vollständig ins Zentrale Staatsarchiv Potsdam. Bestandsbeschreibung Die heute vorhandenen Überlieferung umfasst alle Abteilungen, wobei der Schwerpunkt bei der Abteilung III (später A): Verwertung und Verwaltung von beweglichem Militärgut liegt. Die Überlieferung umfasst im einzelnen: Hauptbüro und Abteilung I (bzw. Abt. Z = Zentralabteilung): Hauptbüro 1919-1923, Allgemeine Verwaltungs-, Personal- und Haushaltsangelegenheiten; Justitiariat 1915-1923, dabei v.a. allgemeine Fragen der Organisation, Beamten- und Angestelltenangelegenheiten, Organisation und Personalbesetzung der Landesfinanzämter, Reichsvermögensämter und Reichsverpflegungsämter Abteilung II (bzw. Abt. L): Liegenschaftsverwaltung, ausschließlich der besetzten rheinischen Gebiete 1914-1927, dabei v.a. Verwertung von Heeresgut, Verwendung militärisch genutzter Liegenschaften, Verwaltung der reichseigenen Grundstücke und Gebäude, Durchführung des Friedensvertrages, Organisation und Geschäftsbetrieb der Landesfinanzämter, Fabriken für militärische Zwecke, Baracken Abteilung II / IIIc : Forstpersonal 1919-1922 Abteilung III (bzw. Abt. A = Abteilung Abwicklung): Erfassung und Verwertung des entbehrlichen beweglichen Militärgutes; Durchführung des Friedensvertrages für dieses Militärgut; Abgeltung von Kriegs- und Wehrmachtsverträgen; Reichstreuhand AG, soweit nicht reine Verwertung des überschüssigen Militärgutes 1917-1927, dabei v.a. allgemeine Personal-, Haushalts- und Organisationsangelegenheiten, Sicherstellung, Erfassung, Beschlagnahme, Lagerung, Verwertung des entbehrlich gewordenen beweglichen und unbeweglichen Militärgutes (Heer, Marine, Luftfahrt), Ausführung des Friedensvertrages, Entschädigungen, Auslandsangelegenheiten (vgl. Verzeichnis VII der Abteilung III) Abteilung IV , Teilaufgaben der Abteilungen I (Z), II (L) und V (B): Verpflegungs-, Remonte-, Bekleidungs- und Gerätewesen, Versorgung von Heer und Marine mit Verbrauchsmaterial 1918-1923, dabei v.a. Durchführung des Friedensvertrages, Rechtsangelegenheiten, Einrichtung, Geschäftsbetrieb, Organisation, Personalangelegenheiten des Reichsschatzministeriums, Besatzungsangelegenheiten Abteilung V (bzw. B = Abteilung Reichsbauverwaltung): Reichsbauverwaltung sowie Teilaufgaben der Abteilungen I (Z), II (L) und V (B) 1919-1923, dabei v. a. Barackenangelegenheiten einzelner Armeekorps, fortifikatorische Bauten einzelner Städte, Geldbedarf für Entfestigungen, Befestigungen Abteilung J (Industrie- Abteilung): Kaufmännische und industrielle Unternehmungen mit Reichsbeteiligung, wie Deutsche Werke, Elektrizitäts-, Aluminium-, Stickstoff-, Karbid-, Futtermittelbetriebe, Ilseder Hütte, Reichstreuhand AG, Reichskredit- und Kontrollstelle; Schiffahrts- und Versicherungsangelegenheiten, finanzielle Aufsicht über die Kriegsgesellschaften bzw. -organisationen sowie deren Abwicklung 1914-1923, dabei u. a. Personalangelegenheiten und Entschädigungsansprüche der Angestellten verschiedener Kriegsgesellschaften Erschliessungszustand Kartei (ca. 1953) Zitierweise BArch R 2201/...
- EHRI
- Archief
- de-002429-r_2201
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer