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Sven-Hedin-Institut für Innerasienforschung

Geschichte des Bestandsbildners Bildung des Instituts am 16. Januar 1943 aus der 1940 gegründeten und weiterhin bestehenden Lehr- und Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen der Lehr- und Forschungsge‧meinschaft "Das Ahnenerbe"; Angliederung an die Universität München unter haushaltsrechtli‧cher Aufsicht des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung; Aufga‧benstellung: Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Tibet-Expedition von 1938/39, langfristige Weiterentwicklung des Erbes der Asienforscher Sven Hedin, Wilhelm Filchner und Rickmer Rickmers sowie einer umfassenden "Ganzheitswissenschaft im Sinne einer vollständigen Synthese zwischen Natur- und Kulturwissenschaft"; zahlreiche Sonder‧aufgaben und -projekte im Auftrag Heinrich Himmlers. Zur SS-Tibet-Expedition sind 11 AE im Bestand Bild 135 überliefert, Das "Sven-Hedin-Institut für Innerasienforschung" war eine nationalsozialistische Forschungseinrichtung und Unterabteilung der "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e.V." Ihre wesentliche Aufgabe bestand in der Auswertung und Veröffentlichung von Ergebnissen der deutschen Tibet-Expedition von 1938/1939. Das Institut entstand am 16. Januar 1943 an der "Ludwig-Maximilian-Universität" in München und wurde vier Tage später anlässlich des Besuches von Namensgeber Sven Hedin (1865-1952) offiziell eröffnet. Der schwedische Forscher Hedin war durch seine Reisen nach Asien berühmt geworden und hatte seit seinem Studium in Deutschland Gefallen an der deutschen Kultur und Nation gefunden. Dem entsprechend unterstützte Hedin in Form von Vorträgen und Schriften die deutsche Politik. Dies führte er auch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fort, obwohl er die negative Entwicklung in Deutschland nach 1933 wahrnahm. Das "Sven-Hedin-Institut für Innerasienforschung" wurde zwar als Universitätsinstitut gegründet und unterhalten, de facto handelte es sich jedoch um eine Unterabteilung der "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e.V.", denn die Einrichtung war von seinen Aufgaben und der personellen Besetzung identisch mit der "Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen" im "Ahnenerbe". Bei der "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e.V." handelte es sich um eine nationalsozialistische Organisation, deren Ziel darin bestand, den Abstammungsmythos der sogenannten "arischen Rasse" wissenschaftlich zu legitimieren. Das "Sven-Hedin-Institut für Innerasienforschung", welches haushaltsrechtlich dem bayerischen Kultusministerium bzw. ab 1943 dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volkbildung unterstellt war, erhielt folglich auch finanzielle Zuwendungen der SS, die erheblichen Einfluss auf die Einrichtung ausübte. Außerdem wurden die an der "Ludwig-Maximilian-Universität" vorgesehenen Räumlichkeiten wegen der sich mehrenden Bombenangriffe auf München niemals intensiv genutzt. Stattdessen bezog das Institut das Schloss Mittersill in Oberösterreich. Leiter des "Sven-Hedin-Instituts für Innerasienforschung" wurde der Zoologe und SS-Sturmbannführer Dr. Ernst Schäfer (1910-1992), sein Stellvertreter der frühere Abteilungsleiter für Rassenkunde im SS-Rasse- und Siedlungshauptamt SS-Hauptsturmführer Dr. Bruno Beger. Schäfer hatte die von der SS unterstützte Tibetexpedition 1938/1939 geleitet, dessen Auswertung die Hauptaufgabe des Instituts darstellte. Im Rahmen der Expedition wurden auch zahlreiche fotografische Aufnahmen hergestellt. Die Organisation der film- und fototechnischen Angelegenheiten übernahm der Fotograf und Kameramann Dr. Ernst Krause. Darüber hinaus erstellten auch Schäfer selbst, Beger, Edmund Geer, Dr. Ernst Krause und Karl Wienert Bilder im Zuge der Expedition. Langfristig sollte am "Sven-Hedin-Institut für Innerasienforschung" eine stark interdisziplinär orientierte Forschung unter nationalsozialistischem Wissenschaftsverständnis etabliert werden. Hierzu plante man 13 Abteilungen mit unterschiedlichen Fachrichtungen wie Geobotanik, Limnologie, Geophysik oder Anthropologie. Diese Pläne konnten bis 1945 jedoch nur in Ansätzen verwirklicht werden. Ferner bediente sich die SS der Mitarbeiter des Instituts für Sonderaufgaben wie Vortagsreisen oder Pflanzenzüchtungen. Neben dem "Sven-Hedin-Institut für Innerasienforschung" bzw. der "Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen" bestand innerhalb des "Ahnenerbes" ein sogenanntes "SS-Sonderkommando K", welches 1944 eine Kaukasusexpedition unter Leitung Schäfers durchführen sollte. Zu dieser Expedition kam es aufgrund der Kriegsentwicklung jedoch nie. Geschichte des Bestandsbildners Bildung des Instituts am 16.01.1943 aus der 1940 gegründeten und weiterhin bestehenden Lehr- und Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen der Lehr- und Forschungsgemeinschaft "Das Ahnenerbe"; Angliederung an die Universität München unter haushaltsrechtlicher Aufsicht des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung; Aufgabenstellung: Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Tibet-Expedition von 1938/39, langfristige Weiterentwicklung des Erbes der Asienforscher Sven Hedin, Wilhelm Filchner und Rickmer Rickmers sowie einer umfassenden "Ganzheitswissenschaft im Sinne einer vollständigen Synthese zwischen Natur- und Kulturwissenschaft"; zahlreiche Sonderaufgaben und -projekte im Auftrag Himmlers. Die Fachbibliothek des Instituts wird als Leihgabe von der Münchener Universitätsbibliothek verwaltet. Erschliessungszustand Findbuch (1981), Online-Findbuch; noch unverzeichnet: 0,11 lfm Zitierweise BArch R 135/...

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002429-r_135
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